Basilikata
Lukanien - die Entdeckung der Einsamkeit
![]() Die Basilikata liegt ganz im Süden des italienischen Stiefels. Eingeklemmt zwischen Kalabrien und Apulien hat es nur minimalen Meerzugang. An der Westküste sind das nur ca. 20 km, im Südosten am Ionischen Meer ca. 37 km. Dennoch kann man hier, nur 200 km südöstlich der pulsierenden Metropole Neapel, einen der schönsten Küstenabschnitte am Tyrrhenischen Meer in seiner ursprünglichen Form genießen. Eine Küstenstraße mit prachtvollen Ausblicken garantiert Augenschmaus und volle Fotoalben. Im Gegensatz zur weltberühmten Amalfiküste gibt es hier aber sehr wenig Verkehr und Touristen. Vor allem durch die engen Gassen, den schmalen Straßen und der fehlenden Großhotel-Infrastruktur blieb die Region bislang vor Massen-Tourismus verschont. Dadurch und aus dem Umstand, dass es so gut wie keine Industrie gibt, zählt die Basilikata jedoch zu den ärmsten Regionen Italiens. Die Abwanderung der Lucaner in die größeren Städte im Norden Italiens und die Auswanderung nach Amerika, Deutschland oder Australien ist nach wie vor groß. Als Tourist wohnt man in den ländlichen Gebieten der Basilikata bevorzugt in Bed & Breakfasts oder in einfachen Albergos bzw. Locandas. In Aliano waren wir in einem Privathaus und somit mitten im italienischen Alltag einquartiert. Man hatte das Gefühl jeden Augenblick muss Marcello Mastroianni mit Sophia Loren am Arm um die Ecke kommen. Irgendwie fühlte sich das wie ein Zeitprung an. Ein Reservieren von Quartieren ist nur i ![]() Wo wir schon bei der Freundlichkeit wären. Obwohl immer wieder betont wurde, dass die Lukaner (Eigenbezeichnung der Basilikater) zwar freundlich, doch im ersten Schritt etwas zurückhaltend wären, haben wir das Gegenteil erlebt. Wir hatten das Gefühl uns fliegen die Herzen der Menschen zu. Sobald man Kontakt aufnahm, wurde gefragt, geplaudert, gelacht, gestaunt und diskutiert! Endlich war mal was los um das einfache tägliche Einerlei zu unterbrechen. Wir fühlten uns willkommen und gut aufgehoben. Unsere Bikes abzusperren sparten wir uns ab dem zweiten Tag. Ständig wurde uns versichert dass hier nichts gestohlen werde, es seien ja schließlich alles Freunde und Bekannte. Und genau so war es auch. Von Maratea nach Matera war eine sehr eindrucksvolle Reise mit den Mountainbikes auf kleinen, nahezu verkehrsfreien Nebenstraßen und Wegen, die durch sehr unterschiedliche Landschaftsformen führte. Dunkle Wälder mit frei lebenden Schweinen, Hirschen, Stachelschweinen, Hasen und Co. Durch das Gebirge in den Dolomiti Lucane, Karstlandschaft in den Calanchi um Aliano und dazwischen toskanisch anmutende Kulturlandschaften mit abgeernteten Feldern, Olivenhainen, Feigenbäumen, Granatäpfeln und Weintrauben.
Die Highlights der Reise: Beeindruckende Ausblicke, fast ausschließlich verkehrsfreie Straßen, urigste Übernachtungen, beeindruckende wüstenähnliche Märchenlandschaft aus Tuffstein und Lehm Fazit: Eine auf Grund der Topographie anspruchsvolle Bikereise für Mountainbiker und starke Tourenfahrer, die nicht vor längeren Steigungen und steilen Anstiegen zurückschreicken. Beste Reisezeit aufgrund der Temperaturen sind Frühling (Mai - Juni) und Herbst (September - Oktober). Mela & Josef
|